
Cuvée 1844 M
Ostschweizerlandwein (Thurgau), Roland und Karin Lenz, 2018
Traubensorte: | Pinot noir |
Produzent: | Roland und Karin Lenz |
Herkunft: | Schweiz / Ostschweiz / Thurgau |
Beschreibung
«M» wie Muse, Mut, Mystik, Maîtresse und in mikroskopischer Auflage – eine sehr edle Pinot Noir-Komposition, die erst mit einer gewissen Reifezeit ihr komplexes und würziges Bouquet zeigt. Dieser betörende Pinot ist nicht ganz leise, hat seinem Geniesser aber ungemein viel zu sagen. In der Nase präsentieren sich feine Aromen von gedörrten Cranberries, Hagebuttengelee, Kirschen, Kaffee, getrockneten Kräutern, Waldboden, Weihrauch und pfeffrige Nuancen. Unterlegt von edlen Hölzern, zeigt er sich kraftvoll, finessenreich und feingliedrig. Am Gaumen vereint er trinkanimierende Frische, Würzigkeit und Frucht. Die sehr feinen Tannine zeugen von perfekt integriertem Holz. Ein Aromenspektrum von Blutorange, Weichsel, gerösteten Haselnüssen umhüllt von heller Schokolade und Toffee verwöhnt den Gaumen. Servieren Sie den «M» zu Straussenfilet, rustikalem Bœuf Bourguignon oder edlem Wildfleisch. Wir sind jetzt schon in diesen Pinot Noir verliebt – aber er wird noch grossartiger!
Angaben
Herkunft: | Schweiz / Ostschweiz / Thurgau |
Traubensorte: | Pinot noir |
Genussreife: | 1 bis 8 Jahre |
Servicetemperatur: | 16 bis 18 °C |
Trinkempfehlung: | Kaninchenragout mit Oliven, Saftige Pouletbrust an Rahmsauce, Gemüsecouscous, Pilzragout, Risotto mit Steinpilzen |
Volumen: | 14.0 % |
Hinweis: | Enthält Sulfite |
Schweiz
Schweiz - das kleine Land der grossen Vielfalt
Die Schweiz ist bekannt für Banken, Uhren und Käse. Jedoch nicht unbedingt für Wein. Die Schweiz hat’s auch nicht erfunden; und ist sie auch nicht die Wiege des Weines, so war die Schweiz doch äusserst neugierig und offen. So gelangte die Weinkultur auf verschiedenen Wegen in die heutige Schweiz: von Marseille aus an den Genfersee und ins Unterwallis, aus dem Aostatal über den grossen Sankt Bernhard Pass ins übrige Wallis. Von der Rhône durch das Burgund über das Juragebirge an den Bodensee und aus der Lombardei ins Tessin und dann weiter ins Bündnerland.

Ostschweiz
Ostschweiz: Ein spannendes Puzzle
Langezeit wurde die Ostschweiz am nördlichen Rand jener Klimazone geortet, wo Weinbau mit den in der Schweiz populären Sorten möglich ist. Durch die Klimaerwärmung sind die Rebberge von Aargau, Zürich, Schaffhausen, Thurgau und Graubünden nun in jenen Raster gerückt, wo Sorten wie Müller-Thurgau oder Pinot Noir vorzüglich gelingen. Aber auch alteingesessene aber Langezeit fast vergessene Sorten wie Elbling, Räuschling oder Completer erleben eine Renaissance.

Thurgau
Thurgau: Ein kleiner Weinkanton zeigt Kontur
Obwohl der Thurgau mit einer Rebfläche von 260 Hektar ein kleiner Weinbaukanton ist, werden hier sechs verschiedene Anbauzonen unterschieden. Das Herz des Thurgauer Weinbaus ist aber das Thurtal mit seinen zwei prestigereichen Grosslagen Ottenberg bei Weinfelden und Iselisberg nahe dem Kantonshauptort Frauenfeld. Die Referenzsorte ist ganz klar der Pinot Noir, aus dem heute eine ganze Reihe von Topweinen gekeltert werden. Doch auch rote und weisse Spezialitäten sind im Aufwind. Und der lange verschmähte Müller-Thurgau erlebt eine Renaissance.

Roland und Karin Lenz
Noch während des Önologiestudiums von Roland Lenz konnten er und seine Frau Karin 1994 acht Hektaren Weinreben am Iselisberg übernehmen. Es war eine einmalige Gelegenheit, die sie am Schopf packten, obwohl die beiden mit dem Gedanken spielten, sich im Ausland, weit weg von der Schweiz, selbständig zu machen. Das taten sie zwar später auch, aber das ist eine andere Geschichte.
Der Kanton Thurgau ist erst in den letzten beiden Jahrzehnten als Weinbaukanton so richtig ins Bewusstsein der Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber gelangt. Allgemein und seit jeher bekannt sind seine Apfelkulturen und der daraus gewonnene Apfelsaft (Most), die dem Kanton den Scherznamen «Mostindien» eingebracht haben. Doch der Weinbau existiert in dieser Region seit Jahrhunderten.

Pinot noir
Blaupause des Terroirs
Keine andere Sorte drückt ihr Terroir so präzise aus wie der Pinot noir. Er ist eine sensible, anfällige Traube. Aber wenn er gelingt, beschert er der Weinwelt einige ihrer allergrössten Gewächse. Er glänzt vor allem im Burgund. Dort kultiviert man ihn seit mindestens 700 Jahren. Schon im Mittelalter galt er als so kostbar, dass man ihn nicht mit anderen Trauben mischte, um seinen Wert nicht zu mindern. Die besten Exemplare sind filigran und duftig mit Aromen von Kirsche und roten Beeren. Mit der Reife kommen Noten von Waldboden, Leder und Trüffel dazu. Seine unwiderstehliche Fruchtsüsse scheint auch nach Jahrzehnten noch durch. Der Pinot noir fühlt sich an kühlen Orten wohl: in der Schweiz und in Deutschland, wo man ihn als Blauburgunder respektive Spätburgunder kennt, im Elsass und in Südtirol, in Oregon, Neuseeland und Tasmanien. Nicht zuletzt ergibt er fantastische Champagner. Er ist ein traumhafter Speisebegleiter. Mit seinen weichen Gerbstoffen und charmanten Bouquet umgarnt er sie alle, vom Güggeli über den Käse bis zum gebratenen Fisch.
