
Quiñón de Valmira
DOC Rioja, Alvaro Palacios, 2015
Beschreibung
Ein exzeptioneller Wein, schillernd, filigran und gleichzeitig opulent, mit viel Schmelz und aussergewöhnlicher Geschmacksintensität am Gaumen. Sein rubinrotes Kleid ist sehr hell, ja fast transparent; sein Duftfächer enorm vielschichtig mit ausgeprägt blumigen und fruchtigen Noten: Rose, Flieder und Jasmin, helle Johannisbeeren, Himbeeren und Rhabarber werden von Minze, weissem Pfeffer und Karamell unterstützt. Der Holzausbau ist nur sehr dezent wahrnehmbar. Weich, samtig und mit viel Schmelz kleidet er den Gaumen mit viel Extraktsüsse und Charme aus. Ein einmaliges Geschmackserlebnis, das ungemein lange nachklingt.
Angaben
Herkunft: | Spanien / Rioja |
Traubensorte: | Garnacha |
Genussreife: | 4 bis 15 Jahre |
Servicetemperatur: | 16 bis 18 °C |
Trinkempfehlung: | Bouillabaisse, Lammrückenfilet an Kräuterjus, Wildgeflügel, Moules à la marinière |
Vinifikation: | Spontangärung mit traubeneigener Hefe, lange Maischegärung, Gärung im Stahltank, Überpumpen des Tresterhuts |
Ernte: | Handlese, Strenge Selektion, Auslesen der Trauben (von Hand) |
Ausbau: | in neuen Barriques, in gebrauchten Barriques, langer Ausbau, einige Monate Flaschenlagerung |
Abfüllung: | Filtration |
Ausbaudauer: | 12 Monate |
Volumen: | 13.5 % |
Hinweis: | Enthält Sulfite |
Spanien
Spanien - Vielfalt in Perfektion
„An einem Ort in der Mancha, an dessen Namen ich mich nicht erinnere ...“, startet Don Quijote seine Odyssee.
Die bekannteste Episode ist sicherlich jene, in welcher Don Quijote in den Windmühlen seine Feinde sieht und diese bekämpfen will - bis er von den Windrädern fast erschlagen wird. Denkbar, dass etwas zu viel La-Mancha Wein im Spiel war. Spanische Reben kämpfen auf zerklüfteten Landschaften, in grosser Trockenheit und auf schwierigem Boden um ihr Überleben. Sie kämpfen gut.

Rioja
Rioja: Eine Legende im Umbruch
Sie ist das Aushängeschild des spanischen Weinbaus: Die Rioja hat mir ihren eleganten und doch lagerfähigen Weinen, die zumeist von der Sorte Tempranillo dominiert werden, das Image der spanischen Wein massgeblich geprägt. Vor allem die jahrelang in Fässern ausgebauten Reservas und Gran Reservas geniessen einen magischen Ruf. Seit rund 20 Jahren sorgen die Rioja-Häuser aber auch mit modern konzipierten, fruchtbetonten Weinen für Furore, die mehr von ihrem Terroir und weniger vom Ausbau geprägt sind.

Bodega Palacios Remondo
Er wurde „zu Hause“ geboren, über der Bodega des Vaters – Álvaro Palacios, der Starwinzer Spaniens. Der Duft von Wein und Fässern lag wohl in der Luft und bestimmte sein weiteres Leben. Er studierte Önologie in Bordeaux und holte sich Berufserfahrung bei Château Pétrus, in London, Dublin und Kalifornien. Heute besitzt er Reben im Priorat, in Bierzo und zu Hause in der Rioja und beweist Jahr für Jahr mit Spitzenweinen sein ausserordentliches Talent.
Er liebt seine Familie, Motorräder, die Natur, die Lieder von Camarón, die Herausforderung und das Risiko. Man glaubt ihm sofort aufs Wort, wenn er gesteht, dass seine zweite Berufung „Torero“ – Stierkämpfer – war. Er sprüht vor Dynamik und Kraft. Mit 21 Jahren ging er nach Bordeaux, um Önologie zu studieren. Die nächste Etappe war eine Stelle bei Château Pétrus während zweier Jahre. Dann reiste er zurück nach Hause. Sein Vater, José Palacios Remondo, hatte 1948 eine Bodega in der Nähe von Alfaro gebaut, einer Familientradition folgend, die bis 1651 zurückreicht. Doch Álvaro fühlte sich bei seiner Rückkehr eingeengt. Es zog ihn 1989 ins verlassene Priorat, wo sich sehr bald der erste durchschlagende Erfolg einstellte. Rastlos eilte er weiter zur nächsten Herausforderung in Bierzo, wo er ebenfalls Furore machte. Sein internationaler Ruf als Starwinzer war schon gefestigt, als sein Vater im Jahr 2000 starb. Das war der richtige Zeitpunkt, um definitiv nach Hause zurückzukehren, dorthin, wo er geboren worden war.

Garnacha
Grenache kommt selten allein
Spanier und Sardinier machen sich den Grenache streitig: Beide behaupten, er stamme aus ihrem Land. Tatsächlich tauchte er hier wie dort schon im 16. Jahrhundert auf. Doch eine grosse Zahl von Mutationen in Spanien weist darauf hin, dass er auf der Iberischen Halbinsel länger verwurzelt ist. Der Grenache ist fleischig, gerbstoffreich und würzig mit herrlicher Fruchtsüsse und satten Aromen von Brombeere, Cassis, Pflaumen und Pfeffer. Unter dem Namen Garnacha steuert er dem Rioja seine Fülle bei. Auf Sardinien heisst er Cannonau, dort ergibt er kräftige, ausdrucksstarke Tropfen. Seine Hochburg aber liegt in Frankreich. Grenache ist der Star im Châteauneuf-du-Pape und fliesst in viele andere Assemblagen des Südens ein. Seine bevorzugten Partner: Syrah und Mourvèdre. Dieser «Blend» ist auch im Ausland sehr beliebt – in Australien nennt man solche Tropfen schlicht «GSM».
