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Galicia

Galicien: Vom kühlen Atlantik geprägt

Im äussersten Nordwesten der iberischen Halbinsel gelegen, gleicht Galicien einem «Zipfel», der nördlich von Portugal in westlicher Richtung zum Atlantik vorstösst. Dieser exponierten Lage entsprechend, werden hier Weine gekeltert, die sich mit ihrer frischen, geradlinigen Art markant von der generellen Stilistik der spanischen Weine abheben. Die Weinregion mit ihren vier Anbaugebieten mit D.O.-Status stösst international zusehends auf mehr Interesse. Produziert werden mehrheitlich Weissweine aus autochthonen Sorten.

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Frischfruchtige Weine mit moderatem Alkoholgehalt liegen weltweit im Trend. Sie harmonieren vorzüglich zur modernen Küche, die zunehmend von vegetarischen Einflüssen geprägt wird. Galicien ist ein fast unerschöpfliches Reservoir von solchen leichten, aber doch charaktervollen Weinen. Das kulturelle Zentrum der Region ist die Stadt Santiago de Compostela, wo der berühmteste Pilgerweg der Welt endet. Der Fischfang und die Muschelzucht an der Küste, sowie die Landwirtschaft mit Spezialitäten wie den berühmten «Pimientos de Padrón» (kleine grüne Paprikaschoten) machen die galicische Küche zu einer der interessantesten in ganz Spanien. In Galicien war immer schon klar, dass die heimischen Weine die besten Begleiter zu dieser hochstehenden Küche sind. Seit die Weine infolge dem Einfluss der Klimaerwärmung und verbesserten Techniken im An- und Ausbau markant an Frucht und Eleganz dazugewonnen haben, steigt die Nachfrage nun auch in anderen Teilen Spaniens, aber auch in den Exportmärkten.

Weisse Sorten dominieren

Galicien verfügt heute über eine Rebfläche von rund 10‘000 Hektar, aufgeteilt in die fünf D.O.-Anbaugebiete Valdeorras, Ribeira Sacra, Monterrei, Ribeiro und Rías Baixas. Dabei spielt die Rías Baixas, wo Weinbau auf 3‘700 Hektar betrieben wird, ganz klar die Führungsrolle. Die hier dominierende weisse Sorte Albariño ist bis heute die bekannteste unter den alteingesessenen Sorten Galiciens. In den letzten Jahren hat aber auch die Sorte Godello (die unter anderem in Valdeorras und Ribeiro kultiviert wird) mit einer Reihe von Spitzenweinen bewiesen, welches Potential in ihr steckt. Einen frappanten Aufschwung erleben zurzeit auch die Rotweine aus der Sorte Mencia, die in den Steillagen der Ribeira Sacra reifen.

Weinbau entlang der Flusstäler

In Galicien wird Weinbau vorwiegend in den Tälern von Flüssen wie Miño, Sil, Avia, Arnoia oder Támega betrieben. Viele Reben, besonders in Valdeorras und der Ribeira Sacra, wachsen dabei in spektakulären Steillagen auf Terrassen. In diesen Hanglagen sind die Böden oft von Granit oder Schiefer geprägt, während in den Talböden reichere Böden mit hohem Tonanteil, oft ergänzt mit Sand oder Kies, zu finden sind. Das Klima in Galicien ist generell atlantisch geprägt, die kühle und feuchte Luft dringt dabei durch die Flusstäler ins Landesinnere. Nur in den östlich gelegenen Anbaugebieten in den Ausläufern des kantabrischen Gebirges sind auch kontinentale Klimaeinflüsse auszumachen. Die Niederschlagsmengen sind mit 800 bis 1000 Millimeter pro Jahr und Quadratmeter für spanische Verhältnisse hoch.

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