Châteauneuf-du-Pape Domaine de Ferrand 2021
AC, Charles Bravay, 750 ml
Traubensorte: | Syrah, Grenache, Cinsault, Mourvèdre |
Produzent: | Domaine de Ferrand |
Herkunft: | Frankreich / Rhône / Châteauneuf-du-Pape |
Beschreibung
Ein aussergewöhnlicher Châteauneuf-du-Pape aus dem kleinen Weingut von Charles Bravay. Er besticht durch seine reine Frucht, die keinen Holzausbau erfahren hat und so die Herkunft des Weins unmaskiert abzubilden vermag. Bemerkenswert sind die Feinheit der Tannine und seine Saftigkeit, die trotz hohem Alkoholvolumen den Wein äusserst elegant und dynamisch erscheinen lassen. Ein delikater und langer Aromabogen zeigt seine grosse Komplexität mit Aromen von arabischen Gewürzen, von Schafgarbe, Lavendel und mediterranen Kräutern sowie Feigen und Datteln. Wird er jung getrunken, sollte er unbedingt karaffiert werden.
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Angaben
Herkunft: | Frankreich / Rhône / Châteauneuf-du-Pape |
Traubensorte: | Syrah, Grenache, Cinsault, Mourvèdre |
Genussreife: | 3 bis 15 Jahre nach der Ernte |
Trinktemperatur: | 16 bis 18 °C |
Speiseempfehlung: | Lammgigot aus dem Ofen, Rindsgeschnetzeltes Stroganoff, Wildschweinentrecôte mit Spätzli, Währschafte Eintöpfe mit Hülsenfrüchten |
Vinifikation: | Gärung im Stahltank, Kaltstandzeit |
Ernte: | Handlese, Strenge Selektion |
Ausbau: | im Betontank |
Abfüllung: | keine Filtration |
Volumen: | 15.0 % |
Hinweis: | Enthält Sulfite |
Domaine de Ferrand
Philippe Bravay gehört zur vierten Generation der Besitzerfamilie der Domaine de Ferrand. Das Weingut kann bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Philippes Eltern verkauften die Trauben an Weinhändler. Er aber entschloss sich, eigenen Wein zu keltern und abzufüllen.
7,5 Hektaren liegen im Norden der Appellation Châteauneuf-du-Pape, 10 Hektaren in der Appellation Côte-du-Rhône. Dazu gehören sehr alte Weingärten, die sein Urgrossvater 1904, 1910 und 1920 angepflanzt hat; wie üblich im sogenannten Mischsatz. Etwa 10% der Stöcke sind Syrah, Counoise, Vaccarès, Bouboulenc, Mourvèdre und andere mehr, die sich unter den Grenache mischen.
Mourvèdre
Heissblütige Spanierin
Der Monastrell-Traube kann es nicht hitzig genug sein. Sie wächst rund ums Mittelmeer, wo die Sommer lang und heiss und die Winter mild sind. Schon in 200 Metern Höhe oder 80 Kilometer von der Küste entfernt haben ihre Trauben Probleme, auszureifen. Geboren wurde sie vermutlich in der Region Valencia. Dort zählte sie laut schriftlichen Überlieferungen schon 1460 zu den wichtigsten Rebsorten. Als genauen Herkunftstort vermutet man den Landstrich Camp de Morvedre. Von dort wanderte sie im 17. Jahrhundert in die Provence, wo man sie Mourvèdre taufte. Ihre Weine sind tiefdunkel mit intensivem Brombeeraroma, reichlich Gerbstoff und moderater Säure. Die schönsten Harmonien gehen sie mit anderen Sorten des Südens ein, etwa mit Garnacha, Carignan oder Syrah. Die Mourvèdre ist Hauptzutat der roten Tropfen von Bandol, ausserdem fliesst sie in den Châteauneuf-du-Pape ein. An der spanischen Levante-Küste wird sie auch gerne solo gekeltert.
Grenache
Grenache kommt selten allein
Spanier und Sardinier machen sich den Grenache streitig: Beide behaupten, er stamme aus ihrem Land. Tatsächlich tauchte er hier wie dort schon im 16. Jahrhundert auf. Doch eine grosse Zahl von Mutationen in Spanien weist darauf hin, dass er auf der Iberischen Halbinsel länger verwurzelt ist. Der Grenache ist fleischig und würzig mit herrlicher Fruchtsüsse und satten Aromen von Brombeere, Cassis, Pflaumen und Pfeffer. Unter dem Namen Garnacha steuert er dem Rioja seine Fülle bei. Auf Sardinien heisst er Cannonau, dort ergibt er kräftige, ausdrucksstarke Tropfen. Seine Hochburg aber liegt in Frankreich. Grenache ist der Star im Châteauneuf-du-Pape und fliesst in viele andere Assemblagen des Südens ein. Seine bevorzugten Partner: Syrah und Mourvèdre. Dieser Blend ist auch im Ausland sehr beliebt – in Australien nennt man solche Tropfen schlicht «GSM».
Cinsault
Sonne im Glas
Der südfranzösische Cinsault, auch Cinsaut geschrieben, ist eine Kuriosität unter den Rebsorten. Er gehört zu den sogenannten Färbertrauben. Das sind rote Trauben, bei denen die Pigmente nicht nur in den Beerenhäuten sitzen, sondern auch im Fruchtfleisch. Das heisst, wenn man den Cinsault presst, bekommt man rosa Saft – quetscht man hingegen andere rote Trauben, fliesst der Saft weiss ab. Früher wurde der Cinsault benutzt, um die Farbe heller Burgunder aufzupeppen. Inzwischen hat er sich emanzipiert. Mit seiner weichen, fruchtigen Art, den verführerischen Himbeer- und Erdbeeraromen sowie seinem guten Alterungspotenzial mischt er in den renommiertesten Gewächsen der südlichen Rhone mit, etwa beim Châteauneuf-du-Pape. Solo ergibt er herrlich parfümierte Rosés.
Syrah
Ein Hauch von Pfeffer
Hartnäckig hält sich die Legende, die Rebsorte Syrah stamme aus der persischen Stadt Shiraz. Doch Rebforscher zeigten, dass es sich um eine natürliche Kreuzung zweier alter französischer Sorten handelt: der roten Dureza aus dem Rhonetal und der weissen Mondeuse blanche aus Savoyen. Tropfen aus Syrah sind sanft und konzentriert, duften nach dunklen Beeren, Veilchen und Lakritz und verblüffen mit einer pikanten Note von weissem Pfeffer. Reinsortig findet man sie an der nördlichen Rhone, etwa in den Appellationen Hermitage oder Côte Rôtie, sowie im Schweizer Wallis. Im südlichen Rhonetal wird Syrah gerne mit Grenache und Mourvèdre vermählt. Bereits 1832 brachte ein Franzose die Sorte nach Australien, wo sie zum Emblem des nationalen Weinbaus wurde. Dort entstehen die wuchtigsten Versionen mit typischen Noten von Teer und Schokolade.
Rhône
Rhône: Nördliche Kraft, südlicher Charme
Die Rhône entspringt im Wallis und mündet 800 Kilometer südlich ins Mittelmeer. Auf den letzten 200 Kilometer ihre Weges wird sie von Reben gesäumt, die beispielsweise in den spektakulären Steilhängen des Hermitage-Berges oder auf den Kiesterrassen von Châteauneuf-du-Pape eine Reihe von roten Crus hervorbringt, die zu den prestigeträchtigsten weltweit gehören. Aber auch in Bezug auf charaktervolle Weissweine und preisgünstige rote Alltagsweine von guter Qualität, ist das Flusstal eine ergiebige Quelle.
Frankreich
Frankreich – Philosophie in Flaschen
Gemäss der französischen Philosophie hat Wein Ausdruck des Bodens und des Klimas zu sein. Hierfür steht das Schlagwort „Terroir“. Dieses Terroir macht jeden Wein anders, viele besonders gut. Französischer Wein wird weltweit als Ausdruck kultureller Vollkommenheit angesehen. Der Franzose glaubt, dass der Mensch für die Qualität zuständig ist, die Rebsorte für den Charakter und die Natur für die Menge der Beeren. Die Philosophie lässt sich so auf den Punkt bringen: „Die Wahrheit ist der Weinberg, nicht der Mensch.“